GESCHICHTE(N)

DER DURCHSCHLAG IM VERBINDUNGSSTOLLEN

Nach dem 1. Schuß (bergmännisch für Sprengung) am 24. August 1994 wurde der neue Verbindungsstollen von der Grube Barbara in Richtung der 4. Abbaukammer der Grube Hoffnung stetig steigend vorangetrieben. Die Grundlagenvermessung und die über 10 Durchschlagsangaben erforderten sehr viel Zeit und Mühe. Am 11. Juni 1995 wurde es so richtig spannend:. die letzten 5,3m des neuen Steollen sollten durchgebohrt werden. Natürlich hatte ich mir für diesen Tag Urlaub genommen und kam gegen 10 Uhr mit Foto- und Videoausrüstung bei der Dachschiefergrube Barbara an. Bernd und Peter die Bergfacharbeiter begaben sich in die neue Strecke und begannen bald darauf zu bohren. Mit Karl-Heinz , ein pensionierter Bergbauingenieur aus den Saargruben, befuhr ich die höherliegende Dachschiefergrube Hoffnung bis in die 4. Abbaukammer. Karl-Heinz ist der verantwortliche Betriebsführer und war mindestens so gespannt wie ich. Etwas fern hörte man in der 10m breiten Wand, an welcher der Gegenort markiert war, das monotone Geräusch des schweren Gesteinbohrers, Bohrerdurchmesser 4,5cm. In aller Ruhe baute ich meine Videokamera mit Halogenlampe aufs Stativ – natürlich in respektvollem Abstand zum Gegenort. Die Spannung wuchs, ich schaltete die Beleuchtung ein, dann die Kamera – Oh Sch…., kein Akku dabei! Nichts wie ab- aus der Grube nach Hause- Akku holen. Zwanzig Minuten später war ich wieder vor Ort. Karl-Heinz kam mir entgegen und fiel mir in die Arme: „Wunderbar, vor 10 Minuten haben wir durchgebohrt!“. Abweichung von der Markierung: seitlich 10cm und 20cm tiefer – also einwandfrei!
Dem endgültigen Durchschlag am 30. Juni 1995 stand somit nichts mehr im Wege. Die größte und schwierigste Arbeit auf dem Weg zum Besucherbergwerk war getan.